Siehe dazu auch meine Kommentare vom 30. 4. 2007 ,,Die WestLB - kriminelle Energie", vom 14. 12. 2004 ,,Zum
Tode von Friedel Neuber - ein Nachruf!"
sowie vom 27. 7. 2003 ,,Die WestLB: Öffentlich-rechtliche Kriminalität"

Wie schon beim Tode von Friedel Neuber wurde ich gebeten, den Abgang von WestLB-Chef
Thomas Fischer zu kommentieren. Der offizielle Grund für die Entlassung von Fischer erscheint
eh mehr als vordergründig. Insbesondere angesichts der Historie dieser Skandal-Bank. Da hat es
in der WestLB schon ganz andere Verluste gegeben - ohne Reaktion des Aufsichtsrates. Und
Gesetze galten für die WestLB nie. Grund genug, sich die eine oder andere Begebenheit aus der
kriminellen Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete schon
Fischers Vorgänger Friedel Neuber - den Paten vom Rhein - als ,,Gangster in Nadelstreifen"....

Da gab es die Spielbanken im Osten. Für die WestLB von höchster Stelle eingefädelt. DDR-Chef
de Maiziere wurde zu den Verhandlungen vom Wilden Osten in den Wilden Westen geholt. Am
8. September 1990 um 10:00 Uhr - mit vier Begleitern. Direkt von Berlin-Schönefeld. Selbstver-
ständlich im WestLB-Jet ,,D-CLAN". West-Politimport Biedenkopf begleitete West-Gangster
Neubers Ost-Abenteuer. Millionenbeträge verschwanden in dunklen Polit-Casino-Kanälen....

Da gab es Schwarzgeld-Deals im Russland der Nach-Wende-Zeit. Im Milliardenbereich versteht
sich. Mit internationalen Metallhändlern. Die WestLB war eine der ersten West-Banken, die in
Moskau präsent war. Den deutschen Finanzbehörden sind diese Betrugsgeschäfte im Detail
bekannt. Doch völlig unbehelligt zog die NRW-Landesbank weiter ihre kriminellen Bahnen....

Da gab es den Verkauf der Preussag Stahl AG - Enkel-Firma der WestLB - an die Voest-Alpine
in Österreich. Ganz offiziell am 8. Januar 1998. Und dann gab es den Verkauf derselben Firma
an Gerhard Schröder. Keine 24 Stunden später. Neuber drohte sonst die Aufdeckung von Mrd.-
Manipulationen in der Bilanz der West-LB-Tochter Preussag. Auf eine rechtsstaatlich korrekte
Ahndung der Bilanzfälschungen der Preussag/TUI AG warten die Aktionäre noch heute....

Dafür gab es die Rache für die obige Aktion des an den Gestaden des Rheins ungeliebten Kanz-
lerkandidaten Schröder. Neubers WestLB torpedierte im Verbund mit ,,befreundeten Banken"
den Börsengang von Schröders Salzgitter AG, der ehemaligen Preussag Stahl AG. Innerhalb der
ersten drei Börsentage vom 2. bis zum 4. Juni 1998 sorgte der Pate dafür, dass mehr als die Hälf-
te der emittierten Aktien wieder im Depot von Schröders Landesbank, der Nord LB, landeten.
Den kriminellen Anschlag auf Parteifreund Schröder verschwieg man vor der 98er-Wahl....

Da gab es das Haus von Schröder-Freund Hombach in Mülheim und ein Anwesen in Canada.
Die Justiz erfuhr von der WestLB, die Baumaterialien in Deutschland ,,gleichen dem Material
des Landtags in Düsseldorf"
. Nachforschungen versickerten - wie üblich - im Sande des Rhein...

Da gab es den Babcock-Borsig-Konkurs. Dabei fuhr Neuber einen kompletten Mischkonzern an
die Wand. Der Finanzschaden allein betrug 5 Mrd. Euro. Zehntausende verloren ihre Stellung.
Auf Kosten der Allgemeinheit. Als Chef der Aufsichtsräte von Preussag AG und Babcock-
Borsig AG hatte Pate Neuber den gesamten Müll der Preussag nach Oberhausen verschoben....

Da gab es die Flugaffäre, bei der man sogar einen Piloten opferte, um der Polit- und Wirtschafts-
Prominenz ein Alibi zu verschaffen. Wie jedoch die Originaldokumente zeigen, wurden die
Flüge von Neubers Intim-Freund Rau nicht nur bestellt. Sie wurden sogar über das MP-Büro
abgerechnet. Bezahlt wurden sie schließlich von Friedel Neuber. Der hatte auf diese Weise alle
seine kriminellen Schäfchen in der Hand. Den Rest erledigten die 20 Mio. DM jährlich an
Politiker und Beamte. Die Fäden des Paten reichten bis ins Kanzleramt unter Minister Bohl....

Manager, die sich im Umfeld dieses Polit-Justiz-Geschwürs an die Gesetze hielten, wurden ent-
sorgt. ,,Blattschuss", so der Terminus Technikus. Die Justiz derweil in den Polit-Tiefschlaf ver-
setzt. Wo bleiben die Strafen? Solange es Polit-Richter gibt, die z. B. aus gefälschten Urkunden
,,geringe Ungereimtheiten" machen, sind kriminelle Parteigenossen vor Bestrafung geschützt....

Peine, den 1. August 2007 gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz